HIV-Test

Ob sich eine Person mit HIV angesteckt hat, kann man ihr meistens nicht ansehen. Nach einer Ansteckung kann es einem nämlich noch viele Jahre gut gehen, obwohl das Abwehrsystem des Körpers durch das Virus immer schwächer wird. Feststellen kann man eine HIV-Infektion nur mit einem HIV-Test.

Ein HIV-Test schafft Klarheit. Wer früh Bescheid weiß, kann rechtzeitig mit einer Therapie beginnen und hat gute Chancen auf eine annähernd normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Nicht zuletzt kann bei einer gut funktionierenden Behandlung HIV auch beim Sex nicht mehr übertragen werden („Schutz durch Therapie“).

Für den Test wird eine kleine Menge Blut abgenommen und im Labor untersucht. Nach einigen Tagen kann man sich das Ergebnis persönlich abholen. Bei manchen Tests („Schnelltests“) bekommt man das Ergebnis schon nach wenigen Minuten.

Wo kann man sich testen lassen?

Einen HIV-Test kann man zum Beispiel beim Gesundheitsamt machen, das gibt es in jeder größeren Stadt. Man muss dort seinen Namen nicht nennen, und der Test ist kostenlos oder kostet zwischen 10 und 15 Euro. Manche Aidshilfen bieten ebenfalls einen HIV-Test an, auch dort muss man seinen Namen nicht nennen.

Daneben gibt es auch HIV-Selbsttests, die man allein machen kann. Dabei nimmt man sich etwas Blut aus der Fingerkuppe ab und gibt es in eine Testvorrichtung. Das Ergebnis kann man nach wenigen Minuten ablesen.

Bei samhealth.de kann man Selbsttests auf HIV und Geschlechtskrankheiten (Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien) bekommen, die dann zur Analyse eingeschickt werden. Die Tests kosten um die 50 Euro.

Man kann auch zu einem Arzt*einer Ärztin gehen, allerdings muss man dort seinen Namen angeben. Außerdem wird das Ergebnis in eine Akte eingetragen.

In Deutschland wird allen Schwangeren ein HIV-Test angeboten.

Was bedeutet das Ergebnis?

Wenn der HIV-Test „negativ“ ausfällt, liegt keine HIV-Infektion vor.

„HIV-Test positiv“ bedeutet, dass man sich angesteckt hat. Das heißt aber nicht, dass man Aids hat oder bekommt. Man geht dann am besten zu einem HIV-Arzt*einer HIV-Ärztin und bespricht mit ihm*ihr, was man für seine Gesundheit tun kann, ab wann man Medikamente gegen HIV nimmt und wie man andere vor einer Ansteckung schützt.

Adressen von solchen HIV-Ärzt*innen bekommt man bei den Aidshilfen. Wenn man keine Krankenversicherung hat, sollte man mit dem Gesundheitsamt sprechen, um trotzdem Hilfe zu bekommen.

Übrigens: Eine HIV-Infektion ändert nichts am Aufenthaltsstatus. Man muss deshalb nicht aus Deutschland ausreisen. Eine HIV-Infektion kann unter bestimmten Bedingungen sogar ein Abschiebungshindernis sein, weil es sich um eine schwere, lebensbedrohliche Krankheit handelt (weitere Informationen).

Tipp: Asylbewerber*innen, Ausreisepflichtige und Geduldete haben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Anspruch auf eine HIV-Therapie. Bei Problemen mit dem Sozialamt sollte man sich bei einer Aidshilfe beraten lassen.